Wohngeld muss deutlich mehr Haushalte von Wohnkosten entlasten

Laut statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2015 nur noch rund 20 800 Haushalte in M-V durch Wohngeld entlastet.

„Das ist allerdings kein Ausdruck dafür, dass der Bedarf nicht da ist, sondern dafür, dass die Wohngeldreform und damit die Erhöhung schlicht viel zu spät kam“, erklärt dazu die wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Eva-Maria Kröger.

Erst mit Jahresbeginn 2016 wurde das Wohngeld erhöht, damit haben wieder etwa 20 Prozent mehr Haushalte Anspruch auf Wohngeld. Das dürften genau jene 20 Prozent sein, die zwischenzeitlich kein Wohngeld erhielten. Ein Großteil dieser Haushalte rutschte ab in Hartz IV oder die Grundsicherung. „Mit der Übernahme der Kosten der Unterkunft und Heizung war ihnen mehr geholfen als mit dem Wohngeld, das weder die Heizkosten berücksichtigt noch die gestiegenen Mieten“, so Frau Kröger.

Seit einem Jahr gelten höhere Einkommens- und Mietgrenzen und es wird durchschnittlich 40 Euro mehr Wohngeld pro Haushalt ausgezahlt. Das ist die erste Erhöhung seit 2009. „Es bleibt aber noch viel zu tun“, betonte Frau Kröger. „Nach wie vor werden die Heizkosten nicht berücksichtigt. Würde die Warmmiete zugrunde gelegt, würden deutlich mehr Haushalte entlastet. Auch darf die Anpassung an die Einkommens- und Wohnkostenentwicklung nicht wieder sieben Jahre dauern, sondern muss stetig erfolgen.“