Welttheatertag: Theater nicht länger als reinen Kostenfaktor begreifen

Zum heutigen Welttheatertag erklärt die kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Eva-Maria Kröger: 

„Selten wurden Werte wie Gemeinschaft, Toleranz und Weltoffenheit so dringend benötigt wie heute. Diese Werte vermittelt das Theater. Es ist ein Ort, an dem hinterfragt und kritisch betrachtet wird, was in der Politik und in unserer Gesellschaft passiert“, erklärte Kröger. Zugleich kritisiert ihre Fraktion die Landesregierung, die Theater als reine Kostenfaktoren behandelt. 

Das Theater Vorpommern ist von der Insolvenz bedroht, die Tanzkompanie Neustrelitz steht vor dem Aus, am Volkstheater in Rostock sollen Stellen von Orchestermusikerinnen und -musikern gestrichen werden. Während die so genannte Theaterreform des Landes stolpert, verweist die Landesregierung auf die Verantwortung der Kommunen. 

„Es ist zynisch, wenn Kulturministerin Birgit Hesse erklärt, jeder Kommune stünde es frei, ihr Theater selbst zu finanzieren. Die Landesregierung hat stets mit der Androhung, die Zuschüsse zu kürzen, Verkleinerungen an den Häusern eingefordert. Von Freiheit kann keine Rede sein.“ 

Kröger kritisiert erneut die Ausrichtung der Theaterreform: „Statt willkürlich den Rotstift anzusetzen, sollte ein Konzept entwickelt werden, wie modernes Theater zukünftig aussehen kann. Diesem Mangel an Vorstellungskraft versucht die Landesregierung seit Jahren mit dem Argument zu begegnen, man könne die Theater nicht mehr finanzieren. Richtig ist, dass ihr dazu nicht das Geld, sondern der politische Wille fehlt.“