Hohe Wohnkostenhilfe zeugt von viel Armut in M-V

„Die Antwort der Landesregierung auf meine Kleine Anfrage ‚Entwicklung der Ausgaben für Kosten der Unterkunft und Heizung‘ (Drs. 7/190) zeugt von sehr viel Armut in Mecklenburg-Vorpommern“, erklärt die wohnungsbaupolitische Sprecherin der Linksfraktion, Eva-Maria Kröger. 

Rund 96 000 sogenannte Bedarfsgemeinschaften in Hartz IV sind auf die Übernahme der Wohnkosten angewiesen. Dazu kommen noch rund 26 000 Haushalte, die eine Wohnkostenhilfe durch Wohngeld erhalten. „Damit können annähernd 15 Prozent aller Haushalte in M-V ihre Wohnkosten nicht allein schultern“, so Kröger. Das wahre Ausmaß der Armut sei noch weit höher. Denn nicht mit eingerechnet seien die Menschen, die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung – also Sozialhilfe – beziehen.

Für Letztgenannte übernimmt der Bund seit 2014 vollständig die Kosten, darunter auch die Wohnkosten. Sie tauchen deshalb nicht gesondert in der Statistik auf. An Wohngeld wurden 2016 rund 40 Mio. Euro ausgezahlt. Die Kosten teilen sich hälftig Bund und Land. Für Kosten der Unterkunft und Heizung waren rund 357 Mio. Euro aufzubringen. 130 Mio. Euro übernimmt der Bund, den Hauptteil – rund 227 Mio. Euro – müssen die Landkreise und kreisfreien Städte schultern.

„Meine Fraktion fordert, dass die Hartz-IV-Wohnkosten vollständig vom Bund übernommen werden, da die Kommunen mit den Sozialausgaben zunehmend überfordert sind“, sagte Kröger. „Es ist zutiefst ungerecht, dass ausgerechnet jene Kommunen mit wenigen Einnahmen und einer hohen Arbeitslosigkeit die meisten Sozialausgaben tragen müssen.“