Auch Künstlernachlässe sind Kulturgüter

Die kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Eva-Maria Kröger, erwartet von der Ankündigung der Koalitionsfraktionen, das Denkmalschutzgesetz zu überarbeiten, dass auch Künstlernachlässe die erforderliche Aufmerksamkeit und Pflege erhalten. 

„Kulturgüter sind nicht allein Guts- und Herrenhäuser“, erklärte Frau Kröger am Dienstag in Schwerin. Auch bewegliche Kulturgüter müssten geschützt werden. Im Bereich Literatur sei das Land mit Stätten wie dem Kempowski-Archiv, der Uwe-Johnson-Gesellschaft oder der Hans-Fallada-Gesellschaft gut aufgestellt. „Meine Fraktion fordert seit 25 Jahren, dass auch Initiativen, die sich den Nachlässen bildendender Künstlerinnen und Künstler widmen Unterstützung brauchen“, so Kröger. Bislang hat die Landesregierung alle Initiativen der Linksfraktion zur Bewahrung von Künstlernachlässen abgelehnt. Dies wurde damit begründet, dass ein Maßnahmenkatalog, der über die bereits gesicherten Kulturgüter hinausgeht, nicht realisierbar, weil nicht zu bewältigen sei.


„Offenbar kapituliert die Landesregierung vor dieser wichtigen Aufgabe. Wieder einmal sollen es Privatleute richten. Das kann und darf nicht die Antwort auf die von Verfall bedrohten Werke von Malerinnen und Malern, Bildhauerinnen und Bildhauern, Grafikerinnen und Grafikern sowie Fotografinnen und Fotografen im Land sein“, betonte Kröger.